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Das Motorrad sicher überwintern: Der Wintercheck

MOTOTREND • Nov. 22, 2023

Am Ende des Herbstes ist es für viele Motorräder Zeit für den Winterschlaf. Sie sollten aber Ihr Motorrad nicht einfach nur in eine Garage schieben und dort dann über Monate einlagern. Stattdessen benötigt Ihr Motorrad nach der letzten Ausfahrt noch Zuwendung. Was Sie zum Wintercheck und Überwintern wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.



Warum ist ein Wintercheck sinnvoll?


Ein Wintercheck Ihres Motorrads ist ein wichtiger Baustein für ungetrübte Fahrfreude. Denn erstens erkennen Sie so Probleme, um sie frühzeitig zu beheben. Zweitens treffen Sie mit einem Wintercheck die notwendige Vorsorge, dass das Motorrad die winterliche Zwangspause gut übersteht. So reduzieren Sie das Risiko für Standschäden und Korrosions- oder Batterieschäden.


Ein Wintercheck ist also die Garantie dafür, dass Ihr Motorrad im Frühjahr wieder schnell einsatzbereit ist. Daher sollten Sie Ihr Motorrad nach der letzten Ausfahrt der Saison nicht lieblos in die Garage stellen. Wichtige Pflege- und Wartungshinweise finden Sie immer auch in der Bedienungsanleitung Ihres Motorrads.


Was wird bei einem solchen Wintercheck durchgeführt?


Bei einem Wintercheck machen Sie Ihr Motorrad fit für den Winter. Daher fallen darunter die Reinigung und der Korrosionsschutz sowie die Überprüfung von technischen Teilen und Wartungsarbeiten. Besonders wichtig sind der Batterieausbau und gegebenenfalls ein Ölwechsel.


Denn für eine Überwinterung ist es üblich, dass die Batterie ausgebaut wird. Nach der Säuberung der Pole wird sie aufgeladen und separat gelagert. Der Lagerort muss trocken, kühl und frostsicher sein. Ein gelegentliches Nachladen ist empfehlenswert, was durch Erhaltungsladegeräte automatisch erfolgen kann.


Ein professioneller Ölwechsel ist dann ratsam, wenn das Motoröl ranzig geworden ist und nicht mehr so gut schmiert. Zudem können aggressive Verbrennungsrückstände von älterem Motoröl Teile des Motors angreifen. Da das Altöl fachgerecht entsorgt werden muss, wird so ein Ölwechsel am besten direkt von einer Fachwerkstatt durchgeführt.


Was kann jeder selbst für die Überwinterung vornehmen?


Eine gründliche Reinigung des Motorrads können Sie selbst vornehmen. Beachten Sie dabei besonders die versteckten Ecken, wo sich Schmutz gerne ansammelt. Reinigen Sie daher auch unter der Verkleidung und unter dem Sitz. Den oberflächlichen Schmutz entfernen Sie mit einem Schwamm oder einer weichen Bürste und mit Wasser mühelos.


Mit einem Hochdruckreiniger verursachen Sie dagegen Lackschäden und Elektrikschäden. Für die Wintereinlagerung muss Ihr Motorrad trocken sein. Denn Feuchtigkeit würde andernfalls Rostschäden begünstigen. Trocknen Sie es daher nach einer Reinigung mit einem Ledertuch gründlich ab.


Für den hartnäckigen Schmutz an der Kette und an den Ritzeln verwenden Sie Spezialreiniger. Anschließend tragen Sie ein Kettenspray auf. Sie sollten dann auch überprüfen, ob die Ritzel verschlissen sind. Zur Vorbeugung von Rissen behandeln Sie den Antriebsriemen am besten mit Wachs.


Die rostanfälligen Bauteile wie Felgen, Speichen oder Auspuff sprühen Sie mit einem Konservierungsmittel ein. Die blanken Metallteile pflegen Sie mit Öl, welches Sie sparsam mit einem Lappen verteilen. Dabei dürfen Reifen und Bremsscheiben nicht mit Öl behandelt werden. Die lackierten Flächen schützen Sie mit Autopolitur.


Bei einem unlackierten Blechtank bzw. Stahltank ist es sinnvoll, den Tank bis zum Rand mit Sprit zu befüllen. So kann sich kein Rost bilden, der Probleme verursachen könnte. Ein Kunststofftank dagegen sollte entleert sein. Bei einem Motorrad mit einem Vergasermotor müssen Sie zudem die Schwimmerkammer entleeren, damit sich keine Schwebstoffe und Ablagerungen bilden.


Darüber hinaus sollte für das Winterquartier der Reifendruck um 0,5 bar höher als der vom Hersteller empfohlene Wert liegen. Denn so vermeiden Sie zu hohe Druckverluste und damit Standplatten. Damit die Reifen überhaupt keinen Bodenkontakt haben, können Sie sie durch Montageständer entlasten.


Wenn schon Roststellen vorhanden sind, dann ist eine Ausbesserung oder eine Entfernung unbedingt notwendig. Sie können die Roststellen ausschleifen und dann mit einer Rostschutzgrundierung behandeln. Anschließend tragen Sie den Decklack auf. Diese Wartungsarbeiten übernimmt ebenfalls eine Motorradwerkstatt fachmännisch für Sie.


Warum ist auch eine Wartung sinnvoll?


Im Rahmen des Winterchecks ist es immer sinnvoll, Wartungsarbeiten durchzuführen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Überprüfen Sie daher den technischen Zustand Ihres Motorrads und richten Sie sich nach der Bedienungsanleitung des Herstellers. Sie können die Wartungsarbeiten natürlich von erfahrenen Mitarbeitern einer Fachwerkstatt durchführen lassen.


So verschleißen beispielsweise die Ritzel im Laufe der Zeit. Daher gehört zur Wartung dazu, dass der Verschleiß der Ritzel überprüft wird. Wenn die Zähne zu spitz sind und die Flanken der Ritzel asymmetrisch sind, dann ist ein Tausch von Kette und Ritzeln angebracht. Weitere Wartungsarbeiten können beispielsweise den Wechsel von Bremsleitungen und von Radlagern betreffen.

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